Montag, 8. Juni 2009

Rag Doll Kung Fu

Ende Mai wurde der PSN-Titel Rag Doll Kung Fu kostenlos im amerikanischen Store zu Download angeboten. Bei solchen Angeboten fackele ich nicht lange, schließlich teste ich gern neue Games an, und dann ist es auch noch komplett kostenlos.

Das Spiel ist eigentlich eine Art Beat’em Up mit Mini-Spielen. Die Charaktere sind kleine Plastikfiguren, die sich bewegen wie die Riege der Augsburger Puppenkiste. Auf den ersten Blick ist das Spielkonzept innovativ, die Puppen, die Locations, die einer Theaterbühne gleichen.

Nach dem Start des Spiels wird man sofort von einem Trainingsmodus in die wesentliche Steuerung eingewiesen. Die anderen Spielmodi sind erst freigeschaltet, wenn das Tutorial erfolgreich beendet wurde.

Dann stehen alle Modi offen. Es gibt den Aufgabe-Modus, in dem verschiedene Level in vorgegebener Zeit gemeistert werden müssen, je mehr Punkte erreicht werden, desto größer die Auszeichnungen, bronzene, silberne, goldene oder die Plastikfaust können erreicht werden. Spiele wie Fische in einen Korb oder Gegner von einer Klippe schmeißen gehören genauso dazu wie das Posieren auf einem Berg Plateau und das Schwingen von Ebene zu Ebene.
Diese Aufgaben sind eher für den kurzen Highscore-Spaß gedacht, oder als Trainingshilfe, falls man seine Skills für den Multiplayer-Modus verbessern möchte.

Der Multiplayer-Modus ist eigentlich das Herzstück des Games. Da die Figuren zum Brüllen komisch animiert sind, ist Rag Doll Kung Fu immer ein Garant für Spaß. Bis zu vier Spieler können an einem Match in den vier Multiplayer-Veranstaltungen teilnehmen.
Allerdings ist dieses Spiel komplett ohne Online-Mutliplayer-Modus, was absolut keinen Sinn macht. Man kann zwar seinen Highscore online mit anderen Spielern vergleichen, aber nicht gegen sie antreten. Dieses fehlende Feature hätte mich maßlos geärgert, wenn ich volle EUR 9,99 für das Spiel bezahlt hätte.

Ein großes Manko, außer fehlender Online-Modus ist, die Steuerung ist komplex, sehr komplex. Was das Zocken angeht, bin ich kein Kind von Traurigkeit und gewöhne mich sehr schnell an neues Gameplay, doch die Steuerung bei Rag Doll Kung Fu ist furchtbar unübersichtlich. Der Controller muss beispielsweise kopfüber gedreht werden, wenn der Spieler die Gesundheit des Charakters mit Chi wiederherstellen möchte. Ebenso der Glühwürmchenpfad ist eine heikle Angelegenheit. Der Glühwürmchenpfad ist die Möglichkeit, den Charakter fliegen zu lassen und Gegner in der Luft anzugreifen. Um diese Aktion auszuführen muss erst die Punch- oder Kicktaste (Kasten oder Dreieck) gedrückt gehalten werden, dann zusätzlich die L1-Taste zusätzlich gedrückt halten, damit sich Energie aufbaut. Um den Glühwürmchanpfad nun auszulösen muss der Sixxaxxis in die entsprechende Bewegungsrichtung des Charakters geschüttelt werden.
In einer der Aufgabe, soll man innerhalb von 10 Minuten so viele Gegner wie möglich ausschalten. Das Setting ist eine Art Burg, die auf einem Berg steht, und es bietet sich an, die Gegner von den Klippen zu schmeißen, da das wahnsinnig viel Zeit spart. Die schweren Gegner wiederum schnappen sich meinen Charakter und schmeißen ihn in die Tiefe. Nun heißt es schnell kombinieren und per Glühwürmchenpfad den Weg zurück auf die Plattform. Meine Bemühungen, die bronzene Faust in dieser Aufgabe zu erringen, bezahlte ich mit fiesem Muskelkater in den Unterarmen!
Und vom Schwingen von einer zur nächsten Ebene möchte ich gar nicht erst reden.

Mein persönliches Fazit zu Rag Doll Kung Fu:
Eine nette Idee für ein Spielkonzept, das aber nicht konsequent umgesetzt wurde.
Für ein kurzweiliges Highscore-Game, in das man hin und wieder einsteigt, um ein paar Minuten totzuschlagen, ist es eindeutig zu kompliziert (ich kann mich nie erinnern, wie man Blitzkugeln wirft).
Für ein Multiplayer-Game, mit dem man sich stundenlang auseinandersetzen kann, um Taktiken im Spiel umzusetzen und das gesamte Gameplay zu nutzen, fehlt eindeutig der Online-Modus und damit der Wiederspielwert.

degrand

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